Das BRUGGGORE Filmfestival präsentiert das komplette Programm

46 internationale Spielfilme werden vom 24. bis 27. April 2024 in den Brugger Kinos laufen – 24 davon als Schweizer Premieren. An der vierten Ausgabe des BRUGGGORE Filmfestivals wird in der Official Competition der erste je produzierte mongolische Horrorfilm gezeigt. Die bisher umfangreichste Retrospektive der Festivalgeschichte beinhaltet zudem Raritäten, die es in der Schweiz (vermutlich) noch nie im Kino zu sehen gab.

Veröffentlich am
Apr 1, 2024
von
Michel Frutig

Official Competition: Wettbewerb und Festivalaward

Fünf internationale Spielfilme wurden durch die BRUGGGORE-Jury kuratiert und haben die Chance auf den «Eye of the Beholder»-Award und CHF 5'000.- Preisgeld. Gewählt wird der Gewinnerfilm durch das Publikum. Verliehen wird der Award am Samstag, 27. April 2024, um 20:30 Uhr im Cinema Excelsior. Alle Filme der Competition werden als Schweizer Premieren gezeigt.

ABERRANCE (Baatar Batusk, Mongolei, 2022): Mit ABERRANCE schafft es der erste in der Mongolei produzierter Horrorfilm in die Official Competition. Erkhmee und Selenge, ein entfremdetes Paar aus der Stadt, ziehen sich in eine Hütte tief in der mongolischen Wildnis zurück. Unheimliche Nachbarn, frivole Freunde und dunkle, unsichtbare Kräfte sind am Werk und immer neue Probleme tauchen auf. ABERRANCE begeisterte die Jury mit spannenden Bildkompositionen und ausgeklügelten Kamerabewegungen und -einstellungen, die dem Film einen einzigartigen Look geben. Das ist wahres Independent Cinema!

BEST WISHES TO ALL (Yûta Shimotsu, Japan, 2023): Eine junge Krankenpflegerin aus Tokyo kehrt zu ihren Grosseltern in die ländliche Heimat zurück. Merkwürdiges beginnt sich in der Abgeschiedenheit zuzutragen und bald wird das Verhalten der Grosseltern immer obskurer und beängstigender. Der Film überzeugt mit seiner dichten Atmosphäre des Unwohlseins. Shimotsu braucht keine Jump Scares, damit sich die Nackenhaare aufstellen. Stattdessen lässt sich der Film genau richtig viel Zeit, um einen im Dunkeln tappen zu lassen, immer wieder neue, unfassbare Ereignisse zu präsentieren und für dauerhaftes Unbehagen zu sorgen.

LAST STRAW (Alan Scott Neal, USA 2023): Kellnerin Nancy hütet ein abgelegenes Diner, als sie mit unangenehmen Gästen konfrontiert wird. Aus einer ruhigen Nachtschicht wird ein unerbittlicher Überlebenskampf. Das Spielfilmdebut von Alan Scott Neal hält einen pausenlos auf Trab. Seine Hauptfigur Nancy (stark besetzt mit Jessica Belkin) muss sich gegen eine bedrohliche Übermacht zur Wehr setzen, verfällt dabei aber keineswegs in eine Opferrolle. Ein brutales Katz-und-Maus-Spiel, wobei die Maus schnell lernt, wie sie mit List und Küchenausrüstung auch gegen Katzen ankommen kann.

WE ARE ZOMBIES (François Simard, Anouk Whissell, Yoann-Karl Whissell, USA 2023): 2064 koexistiert die Menschheit mit Zombies. Sie werden als kostenlose Arbeitskräfte eingesetzt und falls einmal ein Familienmitglied zum Zombie wird, kümmert sich ein Megakonzern würdevoll um die Weiterverwertung in der Forschung. Für drei ehemalige Konzernmitarbeitende das ideale Geschäftsmodell: Sie schnappen dem Konzern die Ex-Lebenden weg und verkaufen sie für andere Zwecke. WE ARE ZOMBIES ist der dritte Spielfilm des Regietrios RKSS (Roadkill Superstars). Mit charismatischem Cast und handgemachten Spezialeffekten überzeugte dieser aussergewöhnliche Zombiefilm die Jury.

YOU'LL NEVER FIND ME (Josiah Allen, Indianna Bell, Australien, 2023): Patrick lebt einsam in einem Wohnwagen im abgelegensten Teil eines abgelegenen Wohnwagenparks. Während einem heftigen Sturm klopft es an seiner Tür und eine unbekannte junge Frau sucht Schutz vor den Naturgewalten. Merkwürdige Geräusche sind zu vernehmen, unterkühlte Dialoge finden statt und das Unbehagen breitet sich langsam und unaufhaltsam aus. Das Erstlingswerk vom Regieduo Josiah Allen und Indianna Bell ist als Kammerspiel in einem Wohnwagen angelegt und zieht seine bedrohliche Kraft aus dem Unbekannten und dem fantastischen Schauspielduo.

Die fünf Filme der Official Competition werden je zweimal gezeigt und mindestens einmal von einem Online-Q&A mit den Regisseurinnen und Regisseuren begleitet. Die genauen Zeiten und Daten dafür werden über die Website bekannt gegeben. Das Publikum erhält vor der Vorstellung eine Abstimmkarte und kann die Filme bewerten.


24 Schweizer Premieren, Exklusivitäten und Raritäten

Neben der Official Competition werden weitere 19 Filme als Schweizer Premieren und teilweise Schweiz exklusiv gezeigt. Fans von Splatter und Gore werden bei ALL YOU NEED IS BLOOD (USA 2023, Bucky Le Boeuf, Cooper Roberts), DESTROY ALL NEIGHBORS (USA 2024, Josh Forbes), HOW TO KILL MONSTERS (UK 2023, Stewart Sparke), SCHLITTER (Frankreich 2023, Pierre Mouchet), THE SIN (Südkorea 2023, Han Dong-Seok) oder VERMINES (Frankreich 2023, Sébastien Vanicek) auf ihre Kosten kommen.

Packenden Suspense gibt es bei CANCELED (Schweden 2023, Oskar Mellander), CLAWFOOT (USA 2023, Michael Day), STOPMOTION (UK 2023, Robert Morgan) oder TRIM SEASON (USA 2023, Ariel Vida).

Die griechische Produktion MINORE (2023, Konstantinos Koutsoliotas) und der französische Film LE VOURDALAK (2023, Adrien Beau) sind besonders zu erwähnen und beschreiten neue, unkonventionelle Wege im Horrorgenre.

Auch an der vierten Ausgabe des Festivals werden eine ausgewogene Mischung aus Raritäten und Genre-Lieblingen präsentiert. Die italienischen Klassiker sind mit BUIO OMEGA (1979, Joe D'Amato), THE NEW YORK RIPPER (1982, Lucio Fulci) und ZOMBIE HOLOCAUST (1980, Marino Girolami) vertreten. THE BURNING (USA 1981, Tony Maylam) ist ein oft unterschätzter Slasher, der problemlos mit FRIDAY THE 13TH mithalten kann.

Schräger, aber auch witziger wird es bei BLOODSUCKING PHARAOHS IN PITTSBURGH (USA 1991, Dean Tschetter) und HELL COMES TO FROGTOWN (USA 1988, Donald G. Jackson, R.J. Kizer). Beide Filme sind Raritäten, damals direkt auf Videokassette erschienen und erst vor kurzem in restaurierten Fassungen fürs Kino aufbereitet worden.


Schweizer Exploitation-Kino mit Filmgespräch

In Anwesenheit von Regisseur Paul Grau wir der Film MAD FOXES (Schweiz/Spanien 1981) mit einem Filmgespräch präsentiert. Der Film ist ein beinahe vergessener Vertreter des Exploitation-Kinos der 70er und 80er-Jahre und zeigt, dass damals auch in der Schweiz eine Subkultur aus Low-Budget-Filmemachern existiert hat, die mit wilden Produktionen international aufgefallen sind. Filmgespräch und Vorführung finden am Samstag, 27. April 2024, 15:30 Uhr, im Cinema Excelsior statt.


Claudio Simonetti’s Goblin vertonen Live SUSPIRIA von Dario Argento

Am Donnerstag, 25. April, um 20:00 Uhr, spielen die italienischen Prog-Rock-Legenden und virtuosen Klangtüftler eine exklusive Schweizer Live-Show im Salzhaus Brugg. Claudio Simonetti's Goblin vertonen Dario Argentos Meisterwerk SUSPIRIA (Italien 1977) live. Im Anschluss spielen sie ein Best-of-Konzert mit ikonischen Stücken aus ihrer 40-jährigen Schaffenszeit. Mit einem BRUGGGORE Viertages- oder dem Donnerstagspass erhält man die Tickets fürs Konzert zum halben Preis. Der reguläre Vorverkaufspreis beträgt CHF 50.- und läuft über Seetickets: Ticketlink