«They keep coming back in a bloodthirsty lust for human flesh!» stand damals auf dem Filmposter, als George A. Romero 1968 (!) den modernen Zombiefilm begründet hat. Die Geeks unter euch werden anmerken, dass es vorher schon ZOMBIES IN THE SUGAR CANE FIELD gab. Doch weil den niemand je gesehen hat, bleiben wir bei der handelsüblichen These. Auf vielfachen Wunsch hin präsentieren wir euch «A Full Day With The Living Dead»: NIGHT OF THE LIVING DEAD (1968), DAWN OF THE DEAD (1978), DAY OF THE DEAD (1985) und NIGHT OF THE LIVING DEAD (1990).
NIGHT OF THE LIVING DEAD (1968) gilt nicht nur als einer der einflussreichsten Horrorfilme überhaupt, sondern auch als Ursprung des Zombiefilms. Die Geschichte ist schnell erzählt: In einem abgelegenen Farmhaus versammeln sich draussen die lebenden Toten, während es drinnen unter den Lebenden zu immer mehr Konflikten kommt. Besonders wegen dieser Sache: Zum ersten Mal in der Geschichte des Zombiefilms treten Untote in Erscheinung, die Menschenfleisch fressen, das Untot sein durch Bisse übertragen und nur durch Kaputtschlagen der Rübe getötet werden können. Auch sozialkritische und politische Themen sind im Film stark vertreten. Das vertieft zu beleuchten, würde jedoch den Rahmen sprengen.
Zehn Jahre mussten sich Romero Fans gedulden, bis 1978 DAWN OF THE DEAD erschien. Das Zombie-Epos war in seiner US-Kinofassung 127 Minuten lang, als Director's Cut sogar 139 Minuten. So viel Geduld haben wir nicht und servieren euch dafür den Argento Cut. Der ist nur knappe 2 Stunden lang, geht actionreicher ans Werk und dazu gibt es auch noch mehr Goblin zu hören. Im deutschsprachigen Raum gab es den Film damals auch unter dem Titel ZOMBIES IM KAUFHAUS und damit wäre die inhaltliche Zusammenfassung auch gleich erledigt.
Nur sieben Jahre später setzte Romero seine ursprüngliche Zombie-Trilogie mit DAY OF THE DEAD (1985) fort. Ursprünglich deshalb, weil die Geschichte 2005 mit LAND OF THE DEAD doch noch weiterging. Aber das wussten wir damals ja noch nicht. Die Gesellschaft ist kollabiert. Die Zombies sind überall. Ein paar überlebende Militärs und Wissenschaftler haben sich in einem Bunker verschanzt und versuchen, eine Lösung für das Zombie-Problem zu finden. Ein anderes Problem ist jedoch genauso zentral: der Mensch und seine unterschiedlichen Ansichten. Eine tickende Zeitbombe im Hochsicherheitsbunker.
Beenden tun wir unseren Marathon quasi so, wie wir ihn begonnen haben. Mit NIGHT OF THE LIVING DEAD (1990). Romero höchstpersönlich hat das Drehbuch seines Klassikers verjüngt und die Regiearbeit der Effektlegende und dem Horrorfanboy Tom Savini übertragen. Inhaltlich hat man sich stark am Original orientiert und lediglich an den Figuren und der Dramaturgie bisschen herumgeschraubt. Selbsterklärend ist, dass Savini den Splatter- und Gore-Level gehörig angehoben hat. Leider so fest, dass ein grosser Teil davon der Zensurschere von 21st Century Fox zum Opfer gefallen ist und für immer verloren gegangen ist. Das NIGHT OF THE LIVING DEAD Remake ist trotz allem ein mehr als gelungener Film. Interessieren würde einen trotzdem, was Savini ohne Studio-Sittenwächter alles angestellt hätte.
12:00 Night of the Living Dead (1968, E/d), 14:15 Dawn of the Dead (1978, E/d, Argento Cut), 16:30 Day of the Dead (1985, E/d), 18:30 Night of the Living Dead (1990, E/d)
Samstag, 30.08.2025, 11:00
Cinema Excelsior, Brugg