
Season Special: We Are Not Doomed. Yet.
Kindliche Fantasterei und brutale Realität vermischen sich in Guillermo del Toros Meisterwerk: die junge Ofelia reist mit ihrer schwangeren Mutter aufs Land zu ihrem neuen Vater, einem Hauptmann der Franco-Diktatur. Während der erbarmungslose Papa in den umliegenden Wäldern rebellische Partisanen jagt, findet Ofelia ein Labyrinth und darin wiederum einen Faun. Ein Fabelwesen, das sie in ein unterirdisches Königreich führen will, wenn sie drei Aufgaben besteht.
EL LABERINTO DEL FAUNO (PAN'S LABYRINTH) erinnert uns an eine Zeit, in welcher Faschismus als spezifische Form der Diktatur über Europa, nein, über die Welt gezogen ist. Spanien wälte erst am 15. Juni 1977, zwei Jahre nach dem Tod des Diktators, zum ersten Mal seit 1936 in freien allgemeinen Wahlen ein Parlament. Die Kurzfassung? Aus Diktatur und Willkür, Gewalt und Machtmissbrauch kann nie etwas Gutes entstehen und egal wie weit man in der Zeit zurückblickt, jedes faschistische System endete nach unendlich viel Leid mit dem Sturz des Diktatoren durch das unterdrückte Volk. Gerade mal 50 Jahre später hat man das vielerorts wieder vergessen; und gegenwärtige Diktatoren und ebenso die Möchtegern-Diktatoren versuchen wieder die alleinige Macht an sich zu reissen. Die Bilanz? Es gibt keinen besseren Moment für Rebellion!
In seinem Film rebelliert Guillermo del Toro auf mehreren Ebenen. Wortwörtlich wehren sich die Partisanen gegen das brutale System und koste es ihr Leben. Dem gegenüber steht Ofelia, die in ihrer fantastischen Welt gegen mythische Bösewichte antreten muss. Das unschuldige Kind, das der schrecklichen Welt der Erwachsenen ausgesetzt ist. Vielleicht die stärkste Parabel dafür, dass nie wieder Diktatoren und faschistische Führer herrschen dürfen.